Finkstonball 2016 – Busters Damen überzeugen auf internationaler Bühne in Österreich

20. Mai 2016

Der Mai ist vermutlich der Lieblingsmonat der Deutschen. Kein anderer Monat des Jahres hat so viele Feiertage wie der Mai. So zumindest 2016. Eines davon ist das Pfingstwochenende. Und wie kein anderes Wochenende sind diese 3 Tage im Jahr für jeden Baseballer der Messias am Turnierhimmel. In ganz Deutschland überschlagen sich die Vereine, um das perfekte Pfingstturnier zu veranstalten.
Auch die Mädels der Gießen Busters standen in den Startlöchern einen der zahlreichen Pokale zu ergattern. Doch dieses Jahr brachen die Mädels mit der Tradition mit den Herren gemeinsam zu den Minden Millers nach NRW auf deren Pfingstturnier zu fahren. Sie brachen auf gen Süden, um der Einladung der Attnang-Puchheim Athletics aus Österreich zu folgen, teil des ersten Softballturniers des europaweit bekannten und beliebten „Finkstonballs“ zu werden.
Und so stiegen Freitag 12 motivierte Spielerinnen und zwei Coaches in Gießen, Minden und Wuppertal in ihre Gefährte und traten die Reise in die Berge des schönen Österreichs an.
Normalerweise ist dem Wetterbericht nie so wirklich zu trauen, doch ausgerechnet an diesem Wochenende sollten die Meteorologen mit ihren komplizierten Wettermodellen und Formeln recht behalten. Zum Glück jedoch war das Team gegen literweise Regen und Kälte bestens gerüstet und verzichtete auf das sonst so beliebte Freiluftcamping und sicherte sich ausreichend Platz in einer nahe gelegenen Turnhalle mit heißen Duschen und Heizungen.

Turniertag 1 (Samstag, 14.05.):

Nach unzähligen Stunden Schönheitsschlaf bei sommerlichen Hallentemperaturen und frisch gestärkt starteten die Mädels in den ersten Turniertag, dessen schöner Spielplan allerdings vom österreichischen Dauerregen durchkreuzt wurde, sodass ein Spiel auf den nächsten Tag verschoben wurde. Das einzige Spiel des Tages wurde in den Nachmittag verschoben, sodass genug Zeit blieb, den vielen hochkarätigen Base- und Softballspielen auf Bundesliganiveau zuzuschauen und sich vielleicht den eine oder anderen klugen Kniff abzuschauen.
Das Finkstonballturnier ist ein bei vielen Bundesligamannschaften Europas beliebtes Turnier der Höchstklasse und wird neben Bundesligamannschaften aus Zagreb, Budapest, der Dominikanischen Republik, der Schweiz und Deutschland auch von den Nationalmannschaften Österreichs und der Schweiz (sowohl Baseball als auch Softball) zur Saison-/ Weltmeisterschaftsvorbereitung genutzt. Dem entsprechend hochkarätige Base- und Softballspiele waren dort anzusehen. Neben den Sportveranstaltungen tagsüber fand nebendran abends ein Musikfestival statt, dessen Eintrittsgebühren im Startgeld enthalten waren und so einen entspannten Ausklang des anstrengenden Sporttages versprach.
Das erste Spiel des Turnier bestritten die Gießener Mädels bei mittlerweile trockenem, fast schon sonnigen Wetter gegen den Gastgeber aus Attnang Puchtheim und gleich im ersten Inning machte sich dann die doch nicht ganz so durchschlafene vergangene Nacht bemerkbar. Die Mädels präsentierten sehr detailliert, welche Fehler man beim Softballspielen alle so machen kann und wie viele verschiedene Variationen es doch geben kann, einen fast schon sicher gefangenen Flyball doch noch dem Grasboden zuzuführen. Nach einigen Innings fingen sie sich zwar wieder und zeigten, dass auch in Gießen schöne Hits geschlagen werden, doch der Vorsprung der Athletics war nicht mehr einzuholen und so ging der Sieg des ersten Spiels mit 21:7 an die österreichischen Gastgeber.
Im Anschluss an das Softballspiel fand die offizielle Opening Ceremony mit der Vorstellung der einzelnen Teams und dem Eröffnungsspiel Attnang Athletics vs. Budapest Sleepwalkers auf dem Baseballplatz statt, dass sie Budapester mit 5:1 für sich entscheiden konnten.
Da am Samstag keine weiteren Spiele mehr zu bestreiten waren, ließen die Mädels den ersten Turniertag bei einer heißen Dusche, kalten Getränken und hochwertigen Songtexten von „Moneyball“ bei den abendlichen Konzerten ausklingen.

Turniertag 2 (Sonntag, 15.05.):

Frisch gestärkt ging es in den nächsten Turniertag, an dem für die Gießener die restlichen drei Vorrundenspiele auf dem Plan standen. Früh morgens ging es mit der ersten Partie gegen die Turnhallenmitbewohner, die Budapest Reds, los.
Gleich im ersten Inning konnten die Mädels durch schöne Hits von Annika Hartmann, Anja Templin, Swetlana Kröcker und Marie Brehme die erste Führung übernehmen, die sie im weiteren Spielverlauf auch nicht mehr abgaben. Die Budapester legten zwar nach, kamen aber gegen das starke Pitching von Swetlana Kröcker auf Anja Templin nicht an. Und mit der Unterstützung des gesamten Feldes durch zwei schöne Rundowns und ein sehr gutes Teamplay konnten die Mädels den ersten Turniersieg mit 13:3 für sich verbuchen.
Beflügelt von diesem ersten Sieg startete die Mannschaft hochmotiviert in das nächste Spiel gegen die Nationalmannschaft aus dem Gastgeberland Österreich und stand in seiner Leistung auf dem Feld in keinster Weise der Glanzleistung aus dem vergangenem Spiel nach. Doch die Nationalmannschaft spielt berechtigterweise in einer ganz anderen Liga. Die Bälle der Österreicher trafen sehr häufig in die Lücken zwischen den Spielerinnen und durch ihr souveränes Spiel im Feld gelang es den Gießenern trotz einiger schöner Schläge von Marie Brehme und Milena Mayr nicht, die Homeplate zu erreichen und Punkte zu machen. Das Spiel endete verdienterweise mit 13:0 für das Nationalteam, doch die Gießener konnten dieses Spiel für sehr gutes Schlagtraining auf die schnellen Pitches der Nationalpitcherin nutzen und zeigten, dass sie sich dafür nicht zu verstecken brauchen.
Mit ein paar Stunden Pause zwischen den Spielen starteten die Gießener in das letzte Spiel des Tages gegen die Nationalmannschaft aus der Schweiz. Michaela Klinke überzeugt mit ihrem gewohnt konstanten Pitching auf Tanja Müther, die in diesem Spiel mit ihrem dritten Einsatz wieder mal von sich als Cacther überzeugte. Doch auch die Schweizer zeigten, dass sie mit Recht ein Nationalteam sind und verwandelten die schönen Pitches in schöne Hits, die auch wieder in die Lücken der Busters trafen. Auch in diesem Spiel konnten die Busters keine Punkte erzielen und so endete das Spiel mit 21:0 für die Schweizer.
Erschöpft, aber zufrieden mit der Leistung des Tages ließen die Mädels den Abend beim gemütlichen Hotdog-Essen in der Turnhalle ausklingen.

Turniertag 3 (Montag, 16.05.):

So gut gestärkt und hoch motiviert starteten die Busters am nächsten Tag in die Platzierungsspiele. Dort trafen sie dank des Sieges vom vergangenen Tag gegen die Reds im Spiel um die Plätze drei und vier erneut auf die Gastgeber aus Attnang-Puchheim. Allen waren die Erinnerungen an das erste Spiel des Turniers noch allzu präsent und so war doch ein klein wenig Nervosität in den Gesichtern lesbar.
Nach einer motivierenden Ansprache der Coaches ging es los und die Busters waren am Schlag. Drei Minuten, zwei Strikeouts und einem Aus an der ersten Base später war dann schon der Wechsel. Die Busters starteten ohne eine Punkt erzielt zu haben in das finale Spiel. Man konnte schon die Adern an der Schläfe von Coach Philipp pochen sehen. Sollte das der Traum von einem Pokal gewesen sein?
In der folgenden Defense zeigten die Athletics wie im ersten Spiel ihre Schlagstärke auf die starken Pitches von Michaela Klinke und gaben dem Outfield ganz schön was zu tun. Doch dank des perfekten Zusammenspiels von Michaela Klinke und Milena Mayr, die in diesem Spiel ihr Debut als Catcherin feierte, zweier Stikeouts und eines schönen Plays an der ersten Base erzielten die Gegner nur zwei Punkte.
Nun waren die Busters wieder am Schlag und zeigten nun endlich, was sie am Schlag alles so drauf haben. Motiviert von einem schönen Hit von Michaela Klinke folgten Tanja Müther und Swetlana Kröcker ebenfalls mit weiten Bällen ins Outfield, wobei Tanjas leider im Handschuh der Gegner landete. Perfektioniert wurde das Inning durch einen Inside-The-Park-Homerun von Anja Templin, der den 2:2 Ausgleich mit den Österreicher brachte. Zwei Out später waren die Athletics mit dem Schlagen an der Reihe, doch hier begann das Spiel seinen Lauf zu nehmen und es gelang ihnen nicht, einen Punkt zu erzielen.
Angespornt durch die schönen Hits aus dem letzten Inning und einer Bombenstimmung aus dem Dugout der Gießener, die sogar die Umpire zum Mittanzen verleitete, wurden schöne Pitches in noch schönere Hits verwandelt: Zwei Base on Balls (Stefanie Morgalla, Tanja Müther), 5 Singles (Marie Brehme, Nathalie Knopp, Milena Mayr, Tanja Müther, Anja Templin), 5 Doubles (Annnika Hartmann (2x), Anja Templin, Nathalie Knopp, Milena Mayr), drei Tripples (Michaela Klinke, Tanja Müther, Annika Hartmann) und einem Inside-The-Park-Homerun (Anja Templin) später stand der eindeutige Sieger dieses Spiels fest: die Gießen Busters gewannen dieses Spiel mit 13:3 und erreichten den dritten Platz des ersten Finkstonball Softballturniers 2016!!! Ein Ergebnis, mit dem niemand nach dem ersten Spiel gerechnet hätte und das deshalb umso mehr gefeiert wurde.
Im nachfolgenden Finale bezwang das Österreichische Nationalteam das Team aus der Schweiz mit 5:1 und sicherte sich so den Sieg des Turniers.
Nach der Nachfolgenden Siegerehrung ging es dann in die Duschen und dann war das Pfingswochenende in Österreich auch schon wieder vorbei und das gesamte Team machte die auf die Rückreise nach Deutschland.

Fazit:

Rückblickend betrachtet lässt sich sagen, dass es ein großartiges Wochenende mit viel Spaß, Musik, Dugout-Singsang (eher Gegröle), Regen, Dialekt, Bergen und einer Menge Softball war.
Ein großer Dank geht an Tanja Müther und Annika Hartmann von den Minden Maniacs und Nathalie Knopp und Chrissy Bock von den Wuppertal Stingrays, die den Gießener Kader komplettierten und so eine Teilnahme erst möglich machten. Des Weiteren gilt der Dank auch unseren Coaches Philipp Gebhardt und Johannes Klinke, die mit ihren Spielaufstellungen und taktischem Spiel maßgeblich zum Sieg der Busters beigetragen haben. Ein großes Dankeschön auch Milena Mayr, die uns ein großartiges Beförderungsmittel verschafft hat und so für eine sehr lustige Fahrt und unendlich viel gute Stimmung gesorgt hat.
Und natürlich bedanken sich die Gießen Busters bei allen Veranstaltern und Ausrichtern aus Attnang-Puchheim für dieses unvergessliche Wochenende. Vielen Dank und bis nächstes Jahr!

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