Busters machen sich über die Vultures her

18. September 2017

Da hol sie doch der Geier: Mit zwei Niederlagen im Gepäck schickten die Gießen Red-Busters am letzten Spieltag der Landesliga B den amtierenden Meister auf den Heimflug gen Dreieich. 6:3 und 14:7 hieß es nach zwei Partien, die wieder einmal ein weitaus höheres Niveau hatten, als in der untersten Spielklasse zu erwarten war.

In Begegnung eins ließen die Red-Busters Spielertrainer Phil Gebhardt durch Himmel und Hölle gehen: Brillanten Defensivaktionen folgten miese Wurf- und Fangfehler – und umgekehrt. Der angeblich von einem Major-League-Pitcher beseelte Werfer der Gießener musste daher gleich sechsmal mit ansehen, wie Schlagmänner durch Error die Bases erreichten. Notfalls half er sich aber auch selbst und strikte Geier aus: sechs Stück insgesamt.

Und doch war es ein gutes Spiel der Gastgeber, denn zum einen ließen sie sich nie aus der Ruhe bringen, und zum anderen wussten sie – trotz des Fehlens von Homerun-Maschine Dalwin Veraneante Ogando – in der Offensive zu gefallen. Vier Loch hieß es nach zwei Innings. Als Dreieich in Durchgang drei um zwei Punkte verkürzte, legten die Busters einfach nach, stellten den alten Vorsprung wieder her und schaukelten den Sieg anschließend souverän über die Runden.

Für den optischen Höhepunkt sorgte dabei Flying Jose Molero, der mit einem spektakulären Dive beinahe einen tiefen Schlag gefangen hätte, dabei aber – elegant wie eine Concorde – nur den Zaun erwischte, selbigen mit seinem zarten Körper gekonnt umnietete und die Groundcrew auf den Plan rief.

6 Punkte, 6 Strikeouts, 6 Error. Zusammengenommen eine teuflische Zahl, die dennoch ein himmlisches Ergebnis bedeutet. Höllisch schlecht ging’s dafür zu Beginn des zweiten Spiels des Tages zu. Peter Mighty Mouse Cichon erlaubte sich als Pitcher, an alte Zeiten als Zitteraal zu erinnern. Zwei Walks und einen Hit später lagen die Red-Busters mit 0:2 hinten, dann jedoch entdeckte Cichon sein gelassenes, neues Werfer-Ich zurück und ließ zwei Strikeouts folgen.

In der Offensive knallte es dafür aber ebenfalls sofort: Die ersten fünf Schlagmänner kamen aufs Base, beendeten den Tag des gegnerischen Pitchers und erreichten im Verlauf des Eröffnungsinnings noch das heimatliche Schlagmal zum 5:2. Doch zu deutlich sollte es nicht sein, schließlich galt es, den zahlreichen nichtzahlenden Zuschauern im letzten Spiel der Saison ein bisschen Spannung zu bieten. Also schnell noch einmal fünf Punkte kassiert, um dann richtig aufzudrehen. Am Schlag lief’s weiterhin. Die Red-Busters konterten, schenkten Cichon noch rasch den Sieg für die Statistiken und packten Flying Molera auf den in Gießen recht flachen Werferhügel. Er musste dank dreier Strikeouts und auf einmal ganz sicherer Verteidigung nur der Minimalzahl von neun Schlagmännern gegenübertreten, sodass am Ende ein 14:7 für die Gastgeber auf dem Scoreboard stand. Offensiver Superheld war Thirdbaseman Florian Viejo Lerchbacher mit vier Runs batted in. Doch die wahren Stars des Spiels waren ganz andere: Sergej Rollatorman Kohanov, der von seiner guten Defensivleistung scheinbar so erschöpft war, dass er beim „Sprint“ Richtung Homebase beinahe von einer umherkriechenden Schnecke überholt worden wäre. Richard BaldeinbusteraberimherzeneinRedwing Hilgart, der mit Stolz und Eleganz unter Umständen zum letzten Mal ein rotes, beflügeltes Trikot trug und mit seinem stählernen Körper zahlreiche schlechte Würfe seiner Teamkameraden blockte. Fred Kissthecook Rauber, der nach erneut überzeugender Leistung an der Grillzange perfekt mit dem Schläger werkelte. Manuel Porfavor Naval, der auch die tiefsten Flyballs geschmeidig einsackte und trotz statistischer null Hits einen Punkt nach Hause schlug. Bennet Buxnuss Augustat, der vor lautet Bart nicht schwingen konnte und eiskalt einen Walk erzwang. Chris Burger Schöneborn, der ebenfalls mit einem Walk in der Tasche den Teamgeist vorantrieb und souverän zum Abendessen läutete. Johannes Joeknowsbaseball Klinke, der als Catcher und Shortstop so cool war, dass er sich zwischendurch mit einer Pudelmütze wieder aufwärmen musste. Und natürlich Jens Denfangichlocker Wiebe, der am hintersten Ende des rechten Fieldes mit einem trockenen Catch für das letzte Aus der Saison sorgte.

Tabellenplatz zwei steht nun also am Ende des ersten Jahres der Spielgemeinschaft Maintaunus-Gießen. Das gleiche Ergebnis erreichte Doppel-Trainer Gebhardt mit den Busters-Frauen – allerdings könnte das Ende seiner Zeit im Verein anstehen, da sich das Ende seines Jura-Studiums und ein Referendariat eventuell irgendwo in Deutschland naht. Aber, mal ehrlich: Der Kerl liegt beruflich noch hervorragend in der Zeit, hat aber im Privatleben nur zwei Vize-Titel vorzuweisen. „Unfinished business“ nennt man das wohl. Da ist doch noch ein Jährchen Zeit. Also schön in Gießen bleiben, Phil!

Es spielten:

Peter Cichon (3 von 5, 2 Doubles, 2BB, 2 RBI)

Phil Gebhardt (2 von 6, 2 RBI)

Johannes Klinke (2 von 4, 2BB, 1 RBI)

Pitchy Hilgart (1 von 5, BB)

Flo Lerchbacher (4 von 4, 2 Doubles, 5 RBI)

Jose Molero (1 von 3, HBP, 2 RBI)

Manuel Naval (1 von 4, 3 RBI)

Chris Schöneborn (0 von 1, BB)

Sergej Kohanov (1 von 3, 2 BB)

Fred Rauber (2 von 2, 2 RBI)

Bennet Augustat (0 von 0, BB)

Jens Wiebe (0 von 3)

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