Gießen. Mit einem ungefährdeten 14:11-Erfolg gegen die Bad Homburg Hornets sicherten sich die Gießen Busters am Wochenende den Titel in der Verbandsliga – und einen Platz in den Geschichtsbüchern des Hessischen Baseball-Verbandes: Denn noch nie stand ein Meister nach so wenigen Spielen fest. Grund dafür war die Corona-Pandemie, die einen „normalen“ Liga-Betrieb verhinderte. Sah es lange so aus, als würde kein einziger Baseball durch Hessens Lüfte fliegen, so kam Mitte des Sommers dann aber die gute Nachricht: Vereine, die Interesse an einer Kurzsaison haben und ein angemessenes Hygiene-Konzept vorlegen, können eine „Round-Robin“ spielen.
Mit dabei im Kreis der Teams, die antraten: die Busters, die nach kurzer Vorbereitung teilweise spielten, als bräuchten sie auch gar kein Training mehr. Nach drei Siegen und einer Niederlage erwarteten sie zum Saisonfinale die Bad Homburg Hornets – und legten los wie die Feuerwehr. Bereits nach zwei Innings lagen sie mit 7:0 in Führung. Angeführt wurden sie dabei einmal mehr von einem überragenden Jose Quehondas Molero, der als Pitcher einen Batter nach dem anderen mit krachenden Fastballs und fiesen Curveballs zurück auf die Bank schickte und zudem offensiv einen Ball zum Homerun über den Zaun drosch und auch in seinen weiteren At-Bats zuschlug, als gäbe es kein Morgen.
Aber auch der Rest der Mannschaft wusste sowohl in der Defensive als auch in der Offensive zu gefallen. Kaum holten die Gäste in Inning drei vier Punkte auf, legten die Busters ihrerseits zwei Punkte nach. Anschließend verwöhnten die beiden Mannschaften die Zuschauer mit guter Verteidigung. Höhepunkt war dabei ein Triple-Play der Hornets, die in einem Play von Third-, Second- und Firstbaseman drei Gießener erwischten und sich mit einem Streich aus einer scheinbar aussichtslosen Position befreiten. Eine solche Aktion ist in der amerikanischen Profiliga MLB eine Besonderheit, in einer deutschen Verbandsliga wahrscheinlich ein Novum.
Dennoch gehörte das Spiel den Busters. 14:6 hieß es zu Beginn des letzten Innings. Bad Homburg kam noch einmal auf. Doch die Gastgeber waren zu abgebrüht, und den Coaches Pitchy Hilgart und Alex Hinz war es vorbehalten, in einer Gemeinschaftsproduktion das letzte Aus zu erzielen und den Titel nach Gießen zu holen.
Danach war feiern angesagt – mit einem Wermutstropfen, denn sowohl Dalwin Ogando als auch Torben Oster kündigten an, die Region zu verlassen und entsprechend nicht mehr im schwarz-gelben Trikot des Verbandsliga-Meisters 2020 auflaufen zu können.
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